Wir leben längst in einer
Weltgesellschaft GLOBALITÄT meint:
Wir leben längst in einer Weltgesellschaft, und zwar in dem
Sinne, daß die Vorstellung geschlossener Räume fiktiv wird. Kein
Land, keine Gruppe kann sich gegeneinander abschließen. Damit prallen die
verschiedenen ökonomischen, kulturellen, politischen Formen aufeinander,
und die Selbstverständlichkeiten, auch die des westlichen
Modells, müssen sich neu rechtfertigen. Wobei
"Weltgesellschaft" die Gesamtheit sozialer Beziehungen meint, die
nicht in nationalstaatliche Politik integriert oder durch sie bestimmt
(bestimmbar) sind.
GLOBALITÄT ist eine nicht hintergehbare
Bedingung menschlichen Handels am Ausgang dieses
Jahrhunderts.
Damit müssen die Grundlagen der Ersten Moderne neu
verhandelt werden:
- Was heißt Toleranz?
- Was beinhalten Menschenrechte, die für alle gelten
sollen, im Gegensatz der Kulturen?
- Wer garantiert Menschenrechte in einer
postnationalstaatlichen Welt?
Wie sind soziale Sicherungen, die bisher zum
Überwiegenden Teil nationalstaatlich verfasst sind, angesichts sich
verschärfender globaler Armut und schrumpfender Erwerbsarbeit zu
retten, zu reformieren?
GLOBALITÄT ist unrevidierbar. Es existieren
nebeneinander die verschiedenen Eigenlogiken der ökologischen,
kulturellen, wirtschaftlichen, politischen, zivilgesellschaftlichen
Globalisierung, die nicht aufeinander reduzierbar oder abbildbar
sind, sondern jede für sich und in ihren Interdependenzen
entschlüsselt und verstanden werden müssen.
GLOBALITÄT bezeichnet die
Tatsache, dass von nun an nichts, was sich auf unserem Planeten
abspielt, nur ein örtlich begrenzter Vorgang ist, sondern, dass alle
Erfindungen, Siege und Katastrophen die ganze Welt betreffen und wir unser
Leben und Handeln, unsere Organisationen und Institutionen entlang der
Achse "lokal-global" reorientieren und reorganisieren
müssen! |
Handwerk:
Maler
Die Laubenganghäuser der
Architekten Gebr. Frank sind in den 20er
Jahren entstanden
|